Ärzte fühlen sich nicht ausreichend informiert
Laut einer Umfrage von pharmaphorum im Oktober 2015, verschreiben weniger als 25 Prozent aller Mediziner in Frankreich, Spanien und Großbritannien Biosimilars. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich der Großteil in punkto Wirksamkeit der Produkte unsicher ist und dass es ihrer Meinung nach nicht ausreichend Beratung und Information über den Einsatz von Biosimilars gibt. Ein weiteres Problem ist, dass es innerhalb von Europa nur länderspezifische Regelungen bezüglich der Austauschbarkeit von Biosimilars und Biologika gibt, was zu Verwirrung der Mediziner führt.
Daher betonen mehrere Studien der letzten Jahre, wie wichtig es wäre, dass alle Betroffenen ausreichend über die neuen Biosimilars und deren klinischen Vorteile informiert sind. Mediziner müssen Biosimilars und deren Vor- und Nachteile objektiv betrachten können, damit eine angemessene Entscheidung zu Gunsten des Patienten getroffen werden kann.
Patienten wiederum erwarten, dass es reichlich wissenschaftliche Beweise gibt, die eine idente Wirkung der Biosimilars zu deren Referenzprodukt bestätigen und dass sich Ärzte und Sozialversicherungen darum kümmern, dass Patienten diese Information erhalten. Ungenügend Information führt zu Zurückhaltung beim Verschreiben, da sich Mediziner bezüglich der Austauschbarkeit, Wirkung und Sicherheit der Biosimilars unklar sind. Daher sollten gut verständliche und einsichtige Informationen und Belege bezüglich aller Aspekte von Biosimilars von Herstellern und Gesundheitsbehörden bereitgestellt werden.
Infoservice Juni 2016, IMS Institute of Healthcare Informatics; aus dem Bericht “Delivering on the Potential of Biosimilar Medicines (March 2016); IMS Institute of HealthcareInformatics; IMS HEALTH Österreich, Daten basierend auf IMS PharmaTrend“