Nachlese zur 5. Global Biosimilars Week - BiVö Österreich war dabei!
Mitte November fand weltweit die Global Biosimilars Week statt. Organisiert von IGBA – International Generic and Biosimilar medicines, soll jedes Jahr ein starkes Zeichen für Biosimilars gesetzt werden.
Als engagierter Verband nahm der Biosimilarsverband Österreich auch in diesem Jahr an dieser weltweiten Initiative, die unter dem Motto: “Förderung des Zugangs zu Biosimilars” stand, teil.
Warum eine Förderung des Zugangs zu Biosimilars so wichtig ist, wird durch Folgendes begründet:
In Österreich sind seit 2009 Biosimilars am Markt und das Gesundheitssystem hat bisher € 1,47 Mrd. an Ausgaben für Medikamente in Krankenhäusern und im niedergelassenen Bereich eingespart. Dies war durch den Wettbewerb von Original und Biosimilars möglich. Für Patienten und Ärzte bedeutet der erweiterte Zugang zu Biosimilars Versorgungssicherheit, Wahlmöglichkeit bei Anwendungshilfen und auch die Möglichkeit, durch gesunkene Preise Patienten früher biologische Arzneimitteln verordnen zu können. Eine von IQVIA im Auftrag des Biosimilarsverbands erstellte Studie zeigte, dass es durch Biosimilars zu einer Marktausweitung im niedergelassenen Bereich kommt: Mehr Patienten haben Zugang zu biologischen Arzneimitteln erhalten. Während auf der anderen Seite die Budgets der Krankenhäuser von den reduzierten Preisen profitieren.
Die Preise von Biosimilars werden in Österreich durch die sogenannte Biosimilarspreisregel festgelegt. Ein wesentliches Hindernis für eine vermehrte Verordnung von Biosimilars ist die Bestimmung, dass die Preise von Originator und Biosimilars gleich sein müssen, wenn das dritte Biosimilar auf den Markt kommt.
In den meisten Fällen wird keine Veranlassung mehr gesehen ein Biosimilar zu verordnen, wenn das Biosimilar gleich viel wie das Original kostet. “Der Biosimilarsverband fordert daher das Aussetzen der 2. Preissenkung des Originals bei Eintritt des 3. Biosimilars”, so Sabine Möritz-Kaisergruber.
Der Biosimilarsverband ruft die Politik weiters auf, diesen gesunden Wettbewerb weiterhin zuzulassen, indem Regelungen beschlossen werden, die den Markt für Biosimilarsanbieter weiterhin attraktiv halten. Ohne Biosimilars kommt es zu keiner Preissenkung der Originale. “Je später Biosimilars in Österreich auf den Markt kommen, umso geringer wird das Einsparungspotential”, so Sabine Möritz-Kaisergruber, die Präsidentin des Biosimilarsverbands Österreich.
Ein weiteres Hindernis ist, dass die Preisregel bisher immer nur auf zwei Jahre gesetzlich verankert wurde und mit Ende 2025 ausläuft. “Viele Firmen sind sich daher nicht sicher, ob sie ihre Biosimilars in Österreich auf den Markt bringen werden, da die Preissituation nach 2025 nicht kalkulierbar ist. Das geht eindeutig zu Lasten von Patienten und unseres Gesundheitssystems. Hier wäre eine Überführung in Dauerrecht die entsprechende Lösung”, mahnt Sabine Möritz-Kaisergruber.