Österreichischer Biosimilarsverband feiert 4-jähriges Bestehen

Wien am 29.04.2020 – Seit seiner Gründung im April 2016 macht es sich der Biosimilarsverband Österreich (BiVÖ) zur Aufgabe, über Biosimilars zu informieren und sich für faire und nachhaltige Wettbewerbsbedingungen für Biosimilars in Österreich einzusetzen. Ein für den Biosimilarsverband wesentlicher Meilenstein war, dass die von ihm geforderte Biosimilarspreisregel im April 2017 gesetzlich verankert wurde. Diese Regel hat den biosimilarsproduzierenden und -vertreibenden Unternehmen in Österreich die Rechtssicherheit gegeben, um auf den Markt zu kommen, denn Biosimilars spielen eine wichtige Rolle bei der meist deutlich kostengünstigeren Behandlung von schweren Krankheiten wie Krebs, Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen und sind somit wichtig für einen breiten Patientenzugang zu innovativen Therapien und damit auch für die Versorgungssicherheit.

Biosimilars wichtig für nachhaltige Versorgungssicherheit

Derzeit gibt es mehr als 60 über die Europäische Arzneimittelagentur EMA zugelassene Biosimilars, von denen 37 in Österreich erhältlich sind. Biosimilars sind hochkomplexe Arzneimittel und in ihrer Herstellung sehr aufwendig. Damit Biosimilars durch ihre Einspareffekte nachhaltig zur Finanzierung unserer modernen Arzneimitteltherapie beitragen können, brauchen sie ein stabiles und wettbewerbsförderndes Marktumfeld. Wie wichtig ein auch für Biosimilars-Anbieter attraktives Marktumfeld ist, zeigt sich insbesondere jetzt während der Corona-Krise. Dr. Sabine Möritz-Kaisergruber, Präsidentin des Österreichischen Biosimilarsverbands und Geschäftsführerin des Pharmaunternehmens Astro-Pharma dazu: „In Situationen, wie der derzeitigen Pandemie, wo Fabriken für einige Zeit still stehen müssen, oder wenn Länder, in denen der Rohstoff produziert wird, diesen nicht für den Export freigeben, weil sie ihn für das eigene Land bzw. die eigene Bevölkerung benötigen, kann es ganz schnell zu Lieferengpässen kommen.“ Umso wichtiger ist es, dass mehrere Biosimilarsanbieter am Markt sind, um Patienten auch in schwierigen Zeiten die bestmögliche Behandlung und Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

Effizienter Mitteleinsatz durch Biosimilars spart dem Gesundheitssystem Geld

Biosimilars wirken zudem stark kostendämpfend auf den österreichischen Arzneimittel- und Gesundheitsmarkt und helfen damit unser Gesundheitssystem finanzierbar zu halten. Durch den Einsatz von Biosimilars konnten in Österreich in den letzten 10 Jahren bereits 200 Millionen Euro eingespart und für innovative Therapien eingesetzt werden. Bis 2023 ist ein Einsparungspotenzial von 500 Millionen Euro möglich. Der Markt für Biologika inkl. Biosimilars in Österreich beträgt rund 1,2 Mrd. Euro. Hier besteht noch viel Potenzial, denn derzeit werden lediglich 23 % des Biosimilars-fähigen Marktes ausgeschöpft. Der BiVÖ regt daher dringend an, weitere Maßnahmen zu implementieren, die die Verschreibungen von Biosimilars sinnvoll fördern.  Die neue Biosimilars-Preisregelung, die seit April 2017 – aber zeitlich begrenzt – in Kraft ist, hat bereits positive Effekte erzielt und zur Aufnahme zahlreicher weiterer Biosimilars in die Erstattung geführt. Um das Einsparungspotenzial von bis zu 500 Millionen Euro für das österreichische Gesundheitssystem realisieren zu können, muss dieses Gesetz aber ins Dauerrecht überführt werden. „Gerade weil bis 2023 mehr als 10 weitere Biologika patentfrei werden, brauchen die Firmen Planungssicherheit. Aber, die Vorgaben der Erstattungsregel müssen von allen beteiligten Stakeholdern eingehalten werden, damit Biosimilarsanbieter weiterhin am Markt bleiben und dieses enorme Entlastungspotenzial auch künftig zur Verfügung steht. Als Biosimilarsverband wollen wir auch in den nächsten Jahren weiter Aufklärungsarbeit über die Vorteile leisten und uns für ein planbares Marktumfeld einsetzen – denn je mehr Anbieter am Markt sind, desto sicherer ist die Versorgung der Patienten“, so Möritz-Kaisergruber.

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