Bedeutung der Biosimilars in der Onkologie

Die European Society for Medical Oncology (ESMO) hebt in ihrem aktuellen Positionspapier von Jänner 2017 die Bedeutung von Biosimilars für eine nachhaltige Finanzierbarkeit von Krebstherapien hervor1. ESMO Präsident Professor Fortunato Ciardiello beschreibt in einer Pressemitteilung Biosimilars als unabdingbare must-haves für die Sicherung eines finanziell nachhaltigen Gesundheitssystems auf globaler Ebene, welche zu einer wesentlich Ergebnisverbesserung bei wachsender Patientenanzahl in Europa und dem Rest der Welt beitragen.

 “Biosimilars are must-have weaponry in financially sustaining healthcare systems on a global scale as well as significantly improving outcomes for an increasing number of patients throughout Europe and the rest of the world.” 2

Dass Biosimilars an Bedeutung gewinnen zeigt die aktuelle Jänner Ausgabe von GabiOnline. Seit 2006 wurden insgesamt 25 Biosimilars für den Europäischen Markt zugelassen. Waren es ursprünglich Wachstumshormone, Insuline oder Produkte zur Bekämpfung der Blutarmut, erhielt 2013 Infliximab (Remsima®, Inflectra®), das erstes Biosimilar zu einem monoklonalen Antikörper, seine Zulassung3. Und es gibt eine erfreuliche Aussicht auf weitere Zulassungen in naher Zukunft, da einige Studien bereits in Phase-III geprüft werden (z.B.: Biosimilars von Amgen, Boehringer Ingelheim, Merck, Pfizer und Sandoz)4.

Gegen eine Anwendung von Biosimilars sprechen aktuell keine veröffentlichten Ergebnisse oder Daten.

In ihrem kürzlich erschienenen Paper heben Ludwig und Dicheva neben dem  Einsparungspotenzial im Gesundheitssystem (Biosimilars als nachhaltige ökonomische Alternative zu Biologika (oft 20 bis 30 Prozent günstiger als ihr Referenzprodukt)), eine Ankurbelung des Wettbewerbs am Arzneimittelmarkt hervor4.

Gegenwärtig wird von einem weltweiten Marktpotenzial von 28 Mrd. USD (ca. 25,9 Mrd. Euro) ausgegangen, mit der Prognose einer möglichen Steigerung auf 35 Mrd. USD (ca. 32,4 Mrd. Euro) bis 2020. In Europa wird das Einsparungspotenzial auf 20 bis 40 Prozent geschätzt, dies könnte zu möglichen Kostenersparnissen in der Höhe von 50 bis 100 Mrd. Euro bis 2020 beitragen1 4.

Mehr zum Biosimilarsverband Österreich (BiVÖ) finden Sie hier.

 

1)       Tabernero J, Vyas M, Giuliani R, et al. (2016) Biosimilars: a position paper of the European Society for Medical Oncology, with particular reference to oncology prescribers, available at: ESMO Open. doi: 10.1136/esmoopen-2016-000142 published 16 January 2017

2)       ESMO Pressemitteilung (2017) Press Release: Biosimilars Create Opportunities for Sustainable Cancer Care, available at: http://esmo.org/Press-Office/Press-Releases/Biosimilars-Create-Opportunities-for-Sustainable-Cancer-Care published 18 January 2017, (Zugriff: 21.02.2017)

3)       Pro Pharma Communications International (2016) Biosimilars approved in Europe, available at: http://gabionline.net/Biosimilars/General/Biosimilars-approved-in-Europe, published 13 January 2017

4)       Ludwig, W.D. und Dicheva, S. (2016) Biosimilars in der Onkologie: Eine therapeutische Alternative zu Referenzarzneimitteln?/ Biosimilars in oncology: a therapeutic alternative to the reference products?  Zeitschrift für Gastroenterologie, 2016 Nov; 54(11), pp:1223-1229.  doi: 10.1055/s-0042-117650